Interne Kritik an dem Präsidenten vom Grünen Kreuz

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Originaltext vom Mail des Herrn Gürtler an den Präsident des Grünen Kreuz:

Sehr geehrter Herr Präsident Leo, verehrte Damen und Herren im Vorstand des Vereines Grünes Kreuz!

Da vielleicht manche nicht merken, was da abläuft, erlaube ich mir als einfaches Mitglied des Vereines Grünes Kreuz seit 1971, Vorstandsmitglied von 1979 bis 2005 und langjähriger Vizepräsident  - vor kurzem vom Seminar des Deutschen Jagdrechtstages 2015 in Warnemünde bei Rostock zurückgekehrt -  meine tiefe Sorge um die Zukunft unserer jagdlichen Traditionsvereinigung Grünes Kreuz, wie folgt vorzutragen:

Zunächst ist mir ist klar, dass mich manche als Unruhestifter sehen, da ich bedingungslos und glaublich auch mit einigem Fachwissen für unser Handwerk Jagd eintrete. Allfällige Kritik an meiner aufrechten Haltung werde ich in meinem Alter aushalten müssen und können.

Nach Erhalt der Einladung zur Fachtagung im Schloss Stainz am 12.11.2015 - ich kenne die Jagdszene und ihre Gegner recht gut - , war mein erster Gedanke, dass ich diesen neuen Verein Grünes Kreuz eigentlich verlassen sollte. Da ich dem Verein Grünes Kreuz, wie oben zitiert jedoch durch viele Jahre in Vorstand und Präsidium gedient, die Abhaltung der Jägermesse im Stephansdom, als größter Kirche des Landes initiiert und das Malbuch für Kinder entdeckt und textlich gestaltet habe, habe ich mich letztlich zur abwartenden Haltung entschlossen. Grund ist, die für mich höchst fragwürdige Zusammenstellung der Referenten der Fachtagung, wodurch ein hoffentlich noch jagdfreundlicher Verein Grünes Kreuz Kritikern der traditionellen Jagd eine Bühne eröffnet hat. Offenbar ist den meisten Mitgliedern im Vorstand nicht bewusst, dass dieses Seminar dazu benutzt wurde, traditionelle Jagdformen zu kritisieren.

Mit meinen Anregungen zur Generalversammlung im Juni habe ich mir erlaubt, die Notwendigkeit der Öffentlichkeitsarbeit für und nicht gegen das Jagdwesen aufzuzeigen. Irgendwie dürfte mein Anliegen falsch verstanden worden sein, denn es wurden mit Ausnahme unseres LJM von Tirol und meinem langjährigen Bekannten Sven Herzog ? Miroslav Vodnansky kann ich aktuell nicht zuordnen - Referenten geladen, welche die traditionellen Jagd dem Tierschutz unterstellen wollen. Das Institut für Wildtierkunde hat etwa auf die weitere Mitarbeit von Frau Dr. Karoline Schmidt (kritisiert Fütterung und Gatterjagd) verzichtet. Der sehr erfahrene Jagdhistoriker, Autor und Jagdfachmann Dr. Johannes Dieberger setzt sich in seinem Artikel Gatterjagd II im Heft St. Hubertus 7/2015, S. 43 sehr deutlich mit den polemischen Angriffen von Dr. Schmidt auseinander. Er zeigt auf, dass Jagd zur Reduktion im Jagdgatter durchaus professionell ausgeübt werden kann. Auch mein, an sich fachlich geschätzter Freund Friedrich Völk hat das, die Jagd in weiten Bereichen einschränkende neue Jagdgesetz in Baden-Württemberg begrüßt (hierzu noch später).

Die neue kritische Linie zur traditionellen Jagd im Grünen Kreuz gibt offenbar unser vormalig intensiver Afrikajäger Rudi Winkelmayer vor und konspiriert nach Pressemeldungen mit fragwürdigen Tierschützern und Jagdgegnern ? etwa mit dem Tierreligionsaktivisten Dr. Martin Balluch. Nach dem heiligen Hubertus soll der heilige Rudi Winkelmayer der Jagd abgeschworen haben und strebt, angeblich auch schon ziemlich fleischlos seine Neugestaltung des Jagdwesens unter Vorrang des Tierschutzes gegenüber dem freien Gestaltungsrecht der Grundeigentümer an. Ich habe bereits einmal klar gestellt, dass ich keine neue Jagdethik benötige, sondern mit über 50 Jagdkarten meine Waidgerechtigkeit, vor allem als Bewirtschafter gelebt habe.

Als Mitglied des Deutschen Jagdrechtstages ? einer Vereinigung von über 200 Rechtsanwälten, Justiz- und Veraltungsrichtern und Steuerberatern, die sich alle auf Jagdrecht spezialisiert haben, erhalte ich Einblick, was aus Deutschland verzögert auch auf die Jagd in Österreich zukommt. In manchen deutschen Bundesländern haben rot-grüne und linke Landesregierungen die Jagd mittlerweile fest im Griff. Diese setzen bereits die nachhaltige und entschädigungslose Teilenteignung des Jagdrechtes sowie die Unterstellung der Jagd unter das Diktat eines überzogenen Tierschutzes um. Hingegen versucht die Jagdführung vor Ort, meine Freunde LJM RA Ralph Müller-Schallenberg in Nordrhein - Westfalen und LJM RA Dr. Jörg Friedmann in Baden - Württemberg der Entmachtung von Grundeigentum und Jagd durch links-grüne Ressortleiter mit Rechtsgutachten von Prof.Dr. Michael Brenner mit Lehrstuhl für Deutsches- und Europäisches Verfassungs- und Verwaltungsrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Fridrich-Schiller-Universität Jena und Prof.Dr. Johannes Dietlein mit Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Verwaltungslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durch Anfechtungen vor Deutschen Höchstgerichten zu begegnen. Jedenfalls hat der in Stainz teilnehmende Justitiar des Deutschen Jagdschutzverbandes befunden, das eine so einseitige Tagung in Deutschland nur vom Ökologischen Jagdverband oder ebenfalls jagdkritischen NABU Naturschutzbund präsentiert werden könnte.

Während die Jagd in Genf nur abgeschafft wurde, weil die, die Jagd befürwortende Stimmbürger die Abstimmung verschlafen haben, muss diese heute durch Beamte ? denen Jagdausübung keine Freude bereiten darf ? über Finanzierung durch Steuergelder ausgeübt werden. In den Niederlanden ist man so weit, dass Wildgänse ? nach Abschaffung der Jagd auf diese Wildart und deutliche landwirtschaftliche Schadensbilder ? in der Mauser flugunfähig gefangen und als tierschutzgerechte Entsorgung in Hallen mit CO² vergast werden. Aus meiner Sicht klare Tierquälerei !

Letztlich bin ich nicht zur Fachtagung des Grünen Kreuzes erschienen, weil ich es nicht mehr notwendig habe, mich über Gegner der traditionellen Jagdformen nur zu ärgern.

Da aktuell nicht ganz ersichtlich scheint, wer diesen Verein führt, ersuche ich unseren Präsidenten dringend Führungsqualität zu beweisen und zu überdenken, ob der Verein Grünes Kreuz weiterhin nach den Vorgaben des Jagdkritikers Rudi Winkelmayer zu agieren hat. Tatsache ist, dass der Ableger des Deutschen Ökologischen Jagdvereines in Österreich (fordert Schrotschuss auf Rehe, keine Fütterung, längere Schusszeiten) keine Chance auf Bedeutung besitzt. Dies deshalb, weil unsere Landesjagdverbände nach der Rechtslage als Körperschaften öffentlichen Rechts organisiert sind, während die Deutschen Landesjagdverbände nur einfache Vereine sind. Daher versuchen Tierschützer und Jagdgegner offenbar, sich über den Verein Grünes Kreuz zu profilieren. Jedenfalls sollen an der Fachtagung in Stainz deutlich Hörer der jagdfeindlichen Tierschutzszene mit Bekleidungsaufdruck ?vegan.at?, insbesondere der Messias der naturfernen Tierschützer Dr. Martin Balluch vom Verein gegen Tierfabriken und der unbedeutende Landwirt Wolfgang Matzinger als Vertreter des Ökologische Jagdverein Österreich - die neuen Freunde von Rudi Winkelmaier, offenbar über seine Einladung  ? teilgenommen haben. Auch der Referent der letzten Akademie Prof.Dr. Paulsen soll im Sog von Winkelmayer bereits beim Ökologischen Jagdverband angeheuert haben. Gleichwohl wir Menschen als Allesfresser - Entschuldigung ! - analog dem Schwein nicht mit Kauplatten, Lab-, Blätter-, Netzmagen und Pansen geschaffen wurden, wird Balluch erst ruhen, wenn der letzte Mensch kein Fleisch mehr isst. Balluch wirft mit seinem fragwürdigen Naturverständnis, etwa in einem Vortrag zum menschlichen Verstand seines Hundes (nur Instinkt und Dressur), an dem ich vor wenigen Tagen im Cafe Griensteidl teilgenommen habe - man muss informiert bleiben, was gegen die Jagd abläuft - unserem Prof.Dr. Klaus Hackländer via Folie, aus dem Zusammenhang gerissene Aussagen vor

Mein Anliegen ist nur, rechtzeitig zu warnen, dass die Tierschutzszene und der Ökologische Jagdverband davon träumen, mit Unterstützung von Rudi Winkelmayer und dem Verein Grünes Kreuz in die Jagdpolitik einzugreifen. Bei aller Hochachtung vor den unbestreitbaren tierärztlichen Fachkenntnissen von Rudi Winkelmayer, kann man die jagdfachliche Linie des Vereines Grünes Kreuz nicht auf Dauer einem Nichtjäger - dessen neues Lebensziel scheint, sich in Tierschutzkreisen zu profilieren - überlassen. Mit dem verdienstvollen Vizepräsidenten Karl Maierhofer, stünde jedenfalls ein jagdlicher Fachmann zur Verfügung, der über das Fachwissen und die notwendigen Kontakte in das In- und Ausland verfügt.

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich selbst will weder im Grünen Kreuz, noch sonst in eine jagdlichen Organisation noch etwas werden. Vielmehr kämpfe ich ein Leben lang für unser Wild, seinen Lebensraum und die Anerkennung unseres Handwerks als wertvoller Beitrag im öffentlichen Interesse. Dafür bringe ich mich auch selbst finanziell ein und habe etwa eine Literaturstudie und Gutachten von Mag. Lydia Wildauer und Prof.Dr. Friedrich Reimoser zum Thema ?Ursachen für die Entstehung von Schäden durch wildlebende Huftierarten in der land- und Forstwirtschaft? mit ? 19.800,- und ein Gutachten von Prof.Dr. Klaus Hackländer, Susanne Schneider, MSc und Johann David Lanz, MSc zum Thema ?Einfluss von Hauskatzen auf die heimische Fauna und mögliche Managementmaßnahmen? mit ? 11.500,- finanziert. Meine Anfechtung der verschuldensunabhängigen Wildschadenhaftung ? mittlerweile wird ein sehr wesentlicher Anteil der Wildschäden durch den Zirkus im Wald verursacht ? im Wege einer sehr schwierigen Individualbeschwerde hat der Verfassungsgerichtshof nicht angenommen, weil man im Schadenersatzbereich nicht ohne Vorverfahren entscheiden will. Daher bin ich noch immer auf der Suche nach einem speziellen Anlassfall. Bei der Hauskatze möchte ich zumindest die Chippflicht durchsetzen, die es beim Hund gibt, wenngleich die Umsetzung bei der Katze ohnedies sehr langwierig wäre. Sorry, das ist jetzt aber lang geworden !

Mit besten Grüßen

Rudolf Gürtler

PS: Im Nachhang darf ich in Erinnerung bringen, dass der Verein Grünes Kreuz vor Jahren über meine Initiative in Zusammenarbeit mit dem Präsidenten des Wiener Stadtschulrates Dr. Kurt Scholz 20.000 Malbücher an Wiener Schulen verteilt hat. Die nachfolgende Präsidentin der Stadtschulrates Dr. Susanne Brandsteidl hat dies abgelehnt. Nunmehr habe ich Pressemeldungen entnommen, dass Frau Brandsteidl vom Wiener Bürgermeister durch den neuen, bereits amtsführenden Präsidenten des Stadtschulrates Mag. Jürgen Czernohorszky, geb. 25.3.1977 ersetzt wird. Dies könnte man zum Anlass nehmen, die Jugendinformation zur Jagd - allenfalls auch mit Hilfe des durchaus jagdfreundlichen, weil als Biologe fachlich informiert und mit einer Jägerin verheirateten Bürgermeisters von Wien -  durch neue Malbuchaktionen oder andere Aktivitäten wieder aufzunehmen. d.O em. Rechtsanwalt Dr. Rudolf Gürtler 

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